LEHRTE (hdb) Ausstieg aus der Atomkraft, Einstieg in regenerativen Strom: Nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima ist die energiepolitische Wende breiter gesellschaftlicher Konsens. Weniger begeistert sind die Verbraucher allerdings von steigenden Energiekosten und neuen Stromtrassen wie der „Südlink“-Verbindung. Die geplante Leitung berührt auch Lehrter Territorium.
Entsprechend skeptisch haben viele Besucher eines Info-Marktes des künftigen Netzbetreibers im Kurt-Hirschfeld-Forum reagiert. Vier Stunden lang standen mehr als ein Dutzend Technik- und Umweltexperten einem anhaltenden Besucherstrom Rede und Antwort zu Fragen über die 600 Kilometer lange Stromtrasse von Schleswig-Holstein nach Bayern und dessen 1000 Meter breiten Korridor. „Besonders Ahlten ist ein Brennpunkt, aber auch Höver, Wirringen und Müllingen“, fasste der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Hans-Joachim Deneke-Jöhrens seine Skepsis nach einem Blick auf die ausgebreiteten Unterlagen zusammen.
Sein Gesprächspartner Arno Gramatte, zuständig beim Netzbetreiber Tennet und TransnetBW für das Genehmigungsverfahren, konnte dem Politiker auf Nachfrage wenig Hoffnung auf eine unterirdische Kabelverlegung machen. Diese Variante sei zum einen wesentlich teurer, zum anderen aber auch nur vorgeschrieben, wenn ein Radius von 400 Metern Abstand zur Wohnbesiedlung unterschritten werde. Gramatte versprach Deneke-Jöhrens immerhin, Anregungen und Bedenken nach dem Infomarkt „mitzunehmen und bei der weiteren Planung zu berücksichtigen“.
„Hoffentlich macht die für das Planverfahren zuständige Bundesnetzagentur nicht einfach einen Haken dran“, hofft der CDU-Politiker auf Einflussnahme auch der kommunalen Gremien im Entscheidungsprozess. Den will der Netzbetreiber noch in diesem Jahr mit entsprechenden Anträgen in Gang setzen und ab 2022 ans Netz gehen, wie Gramatte informierte. Lehrtes Stadtplaner Christian Bollwein betonte die bisherige Einmaligkeit des Bundesfachplanungsverfahrens und...
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